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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 70

1846 - Berlin : Klemann
70 Neuere Zeit. 1810. Holland und das nordwestliche Deutschland (die Mün- dungen der Schelde, ver Maas, des Rheins, der Ems, Weser und Elbe) mit Frankreich vereint. 1811. Geburt des Königs von Rom; Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Rüstungen gegen Rußland. . 1812. Kriegszug gegen Rußland. Preußen und Oest- reich zur Theilnahme gezwungen. Napoleon überschreitet den Niemen, 24. Juni, nimmt nach blutigem Kampf Smo- lensk, 18. Aug., und hält nach der blutigen Schlacht an der Moskwa, bei Borodino und Mosaisk, 7. Sept., seinen Einzug in Moskau, 14. Sept. — Der Brand Moskaus nöthigt ihn zum Rückzug, der bald in unge- ordnete Flucht übergeht. Hunderttausende finden durch Hunger, Kälte und durch das Schwerdt der Russen ihren Untergang. Uebergang über die Beresina, 26. und 27. Nov. Napoleon verläßt das Heer, 4. Dec. — 1813. 1814. Den großen Freiheitskrieg s. unter Deutsch- land. 7. Frankreich nach der Restauration der Bourbons 1814—1830. 1814—1824. Ludwig Xviii. Napoleon muß entsagen, 11. April; ihm wird Elba als Eigenthum eingeräumt mit Beibehaltung des Kaisertitels. — 4. Juni. Neue con- stitutionelle Charte (zwei Kammern: der Pairs und der Deputirten); dennoch herrscht Unzrffriedenheit und Miß- trauen. — 1815. Napoleon verläßt Elba, landet bei Cannes, 1. März, zieht im Triumph durch Frankreich und hält seinen Einzug in Paris, 20. März, nachdem das Heer zu ihm übergegan- gen. — Die Verbündeten greifen wieder zu den Waffen. Russen und Oestreicher sind im Anmarsch, Engländer und Preußen stehen in den Niederlanden. Napoleon drängt die preußischen Vorposten zurück, 15. Juni, schlägt Blücher, 16. Juni, bei Ligny, verliert aber, 18. Juni, gegen Wel- lington und Blücher die enffcheidende Schlacht bei Belle

2. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 268

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
26 8 Siebenter Abschnitt. Hunderts unwürdig, und einige derselben den tapsen sten Völkern der Verwelk gleich; mehr als eine ein- zeln fähig, durchs Schwerst einem Welttheil Ge- setze zu geben. Z. Der Ueberfatl bei Hochkirch^ / Von Demselben. Es mx am ,Zten Oktober 1753 in der Nackt, als alle Colonnen der Oesierreichifchen Armee ihr Zager verließen, um die Preußen zu überfallen. Der General Odonel führte die Avantgarde, die aus vier Bataillons und sechs und dreißig Schwadrons be- stand; ihm folgte der General Sinere mit sechszehn Bataillons, und der General Forgatsch mit achtzehn Bataillons. Das Corps des General Laudon, das dem Preußischen Lager fast im Rücken stand, wurde noch mit vier Bataillons und fünfzehn Schwadrons verstärkt, wozu hernack noch die ganze Oesterreichi- sche Kavallerie des linken Flügels stieß. Die In- fanterie dieses Flügels führte der Feldmarschall Daun selbst an. Alle diese Truppen und noch ei- nige kleine Corps waren bestimmt, die Preußen auf dem rechten Flügel ln der Fronte und im Rücken anzufallen; dagegen sollte der Herzog von Arembsrg mit drei und zwanzig Vataillo en und zwei und dreißig Schwadronen den Preußischen linken Flü- gel beobachten, und erst, wenn die Niederlage der Feinde an allen andern Orten vollendet wäre, den- selben angreifen. Es befanden sich bei dem Vortrab freiwillige Grenadiers, die hinter den Cürassieren aufsaßen, vor dem Preußischen Lager aber von den Pferden sprangen, sich in Haufen formirten, und so vorwärts drangen. Die Zelter blieben im Oe- sterreichrschen Lager stehen, und die gewöhnlichen Wachtfeuer wurden sorgfältig unterhalten. Eins Menge Arbeiter mußten die gw# Nacht durch Paus

3. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 135

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
155 Brie fe. . ich etwas melden. Am ,4ten Juli mit Anbruche des Tages fing die Kanonade und das Einwerfen der Haubitzgranaten auf die schrecklichste Art an. Früh nm acht Uhr kam eine solche Granate, in mein Zim- zner, (sie mochte mehr als dreißig Pfund wiegen) zerschmetterte die Stube meines Bedienten, und zündete. Wir löschten den Brand, und machten alle mögliche Anstalten. Weil es aber Granaten und zwölfpfündige Kugeln auf mein Haus und die be- nachbarte Gegend regnete, welches die Absicht ha- den mochte, das zwanzig Schritte von meiner Woh- nung befindliche Pulvermagazin in die Luft zu spren- gen; so packte ich meine Sachen, so viel es ohne Gefahr, erschossen zu werden, anging, zusammen, schaffte sie theils in den Keller, theils in ein Ge- wölbe, und flüchtete Abends um acht Uhr nach der Neustadt zu D.. . Aber auch hier fing am igten die Angst an, und in kurzer Zeit fuhren einige zwölf- pfündige Kugeln, ins Haus, nahe bei mir vorbei. In dieser Lebensgefahr brachten wir bis Sonn- abends zu , wo die Daunische Armee die Seite von der Neustadt befreite, welches die größte Gnade war, die uns Gott in der Beängstigung erzeigen konnte. Denn eben diesen Tag , besonders um zwölf Uhr Mittags, ging das unglücklich? Bombardement der Residenz an. Mehr als hundert Bomben fielen in einer Zeit von drei Stunden auf die Kreuzgasse und Kirche; um zwei Uhr brannte mein Haus, und um vier Uhr wußte ich mein Schicksal. Die Bom- den hatten das Gewölbe, wohin wir alle unsre Sachen geschafft hatten, zerschmettert, und alles verbrannt; der Keller aber war von den Soldaten, die löschen sollten, rein ausgeplündert worden. Mein Bedienter, der treuste Mensch von der Welt, hatte sich so lange im Hanse aufgehalten, bis es anfing einzustürzen, und hatte ein Dutzend solcher Schurken hinaugeprügelt; endlich aber ward er übermannt, und flüchtete zu mir nach Neustadt. Vor Vergnügen, den ehrlichen Kerl, den ich schon für erschossen oder verbrannt hielt, wieder zu sehen, fühlte ich den Schmerz nur halb, den mir die Nach-

4. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 269

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
26g Historische Darstellung rue zu einem Verhau fallen/ wobei sie sangen, und einander zuriefen. Durch dies Getöse wollten sie die Preußischen Vorposten hindern, den Marsch der Truppen wahrzunehmen. Die wachsamen Preußi- schen Husaren aber entdeckten doch die Bewegung des Feindes, und gaben dem Könige sogleich Nach- richt davon. Anfangs bezweifelte er die Bewegung selbst; da aber die wiederholten Berichte solche be- stätigten, so vermuthete er jede andre Ursache der- selben , nur keinen förmlichen Angriff. Seidlitz und Ziethen befanden sich eben beim Könige, und er- schöpften ihre Beredsamkeit, seine Zweifel in diesen bedenklichen Augenblicken zu bekämpfen; sie brach- ten es auch dahin, daß Befehle an einige Brigaden geschickt wurden, aufzustehn, wobei mehrere Regi- menter Kavallerie ihre Pferde satteln mußten. Die- ser Befehl aber wurde gegen Morgen wieder auf- gehoben, und der jetzt ganz unbesorgte Soldat über- ließ sich dem Schlaf ohne alles Bedenken. — Der Lag war noch nicht angebrochen, und es schlug im Dorfe Hochktrch fünf Uhr, als der Feind vor dem Lager erschien. Cs kamen ganze Haufen auser- wahlter Soldaten bei den Preußischen Vorposten an, und meldeten sich als Ueberläufer. Ihre An- zahl wuchs so schnell und so stark, daß sie bald Vor- posten und Feldwachen überwältigen konnten. Die Oesterrcrchische Armee, in verschiedene Corps ge- theilt, folgte der Avantgarde ans dein Fuß nach, und nun rückten sie Colonnenweise von allen Seiten ins Preußische Lager ein. Viele Regimenter der königlichen Armee wurden erst durch ihre eignen Kanonenkugeln vom Schlaf aufgeschreckt; denn die anruckenden Feinde, die größtenteils ihr Geschütz .zurückgelassen hatten, fanden ans den schnell erober- ten Feldwachen und Batterien Kanonen und Mu- nition, und mit diesen, feuerten sie ins Lager der Preußen. Nie befand sich ein Heer braver Trup- pen in einer schrecklicheren Lage , als die unter dem Schutze Friedrichs sorglos schlaftnden Preußen, die nun auf einmal im Innersten ihres Lagers von ei- nem mächtigen Feinde angegriffen^ und durch Feuer

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 391

1861 - Münster : Coppenrath
391 und viele Fenster in Leipzig zersprangen. Der Kampf schwankte unentschieden; Dörfer wurden genommen und verloren. Am blutigsten war der Kampf bei den Höhen von Wachau, wo Napoleon selbst hielt, und bei den vorliegenden Dörfern Gül- dengossa und Auenhain. Alle Anstrengungen der Verbünde- ten scheiterten hier an dem Ungestüme der Franzosen und Po- len. Napoleon selbst sprengte wiederholt mitten im Feuer aufmunternd an die einzelnen Generale heran, und den neuen Marschall, Fürsten Poniatowski, welchen er mit seinen Polen, im heftigsten Gedränge fand, spornte er mit dem Rufe: „Vorwärts, König von Polen!" Um 3 Uhr Nachmittags hatten die Franzosen solche Fortschritte gemacht, daß Napo- leon schon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig schickte und alle Glocken läuten ließ. Wie ein Grabgeläute ertönten sie in die Herzen der bekümmerten Einwohner. Jedoch nah- men die Oefterreicher und Russen bald ihre alte Stellung wie- der ein, während Blücher bei Möckern bedeutende Vortheile über den Marschall Marmont gewann und ihn bis Leipzig drängte. Am 17. (Sonntag) war meist Waffenruhe, und Napoleon ließ durch den österreichischen General Merveld, welcher am Tage zuvor gefangen genommen war, den Ver- bündeten Waffenstillstand anbieten. Dieser aber wurde abge- schlagen, und am 18. des Morgens früh erneuerte sich der schreckliche Kampf. Inzwischen war auch der Kronprinz von Schweden mit der Nordarmee, und Benningsen mit der Re- serve zu den Verbündeten gestoßen. Die Blüthe der streitbar- sten europäischen Völker war auf dem Kampfplatze; alle wett- eiferten mit einander an Tapferkeit. Während der Schlacht gingen die Sachsen zu den Verbündeten über. Napoleon mit all' seiner Kunst und Kühnheit erlag endlich der Begeisterung und Uebermacht seiner Feinde. Der Abend des ewig denk- würdigen 18. Oktobers begrüßte die Verbündeten als Sieger. Napoleon eilte nach Leipzig und ordnete während der Nacht den Rückzug seines geschlagenen Heeres. Die Flammen von zehn Dörfern beleuchteten schauerlich das Leichenfeld, auf wel-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 383

1861 - Münster : Coppenrath
383 Schlacht an der Moskwa (1812). — Am 7. September wurde die große Schlacht an der Moskwa, bei dem Dorfe Borodino, geliefert. An fünf und zwanzigtausend Men- schen auf jeder Seite bluteten an diesem Schreckenstage. Vom frühen Morgen bis in die Nacht wurde mit beispielloser Er- bitterung gestritten. Ganze Haufen russischer Bauern schlossen sich mit der Festigkeit alter Soldaten an, machten das Zeichen des heiligen Kreuzes und stürzten mit dem Rufe: „Gott sei uns gnädig!" in das dichteste Handgemenge. Endlich trat Kutusow den Rückzug an und wollte lieber Moskau preisge- den, als eine neue Schlacht liefern: „Moskau sei ja nicht das Vaterland." Mit niedergeschlagenen Blicken, zusammen- gerollten Fahnen und ohne Trommelschlag zogen die russi- schen Truppen durch die stille Hauptstadt. Der größte Theil der noch übrigen Bevölkerung schloß sich mit dem Befehlsha- der der Stadt, Grafen Rostopschin, dem düsteren Zuge an. Am 14. September erblickten die Franzosen von der Höhe eines Berges die ehrwürdige Stadt, und der Freudenruf: „Moskau! Moskau!" durchlief die Reihen. Moskau er- schien so glänzend und gebietend wie sonst. Die Thürme sei- ner dreihundert Kirchen und deren goldene Kuppeln funkelten im Scheine der Sonne; seine zauberischen Paläste ruheten in Baumpflanzungen und Gärten, und majestätisch stieg der Kreml, die Burg der Czaren, mitten aus diesem Walde von Gebäu- den und Pflanzungen empor. „Da ist denn endlich die be- rühmte Stadt!" rief Napoleon voll Entzücken und setzte seine Heeresmassen in Bewegung. Moskaus Drand. — Am 15. September langte er vor den Thoren an; — sie standen offen! Erstaunt harrte er mit seinen Marschällen, ob nicht die Behörden zu einem feierlichen Empfange, ob nicht eine schaulustige Volksmenge herauskom- mcn würde; — Niemand erschien! Eine schauerliche Grabes- stille lag über der ganzen, ungeheuren Stadt. Endlich, nach- dem er zwei Stunden vergebens gewartet hatte, zog er ein.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 272

1861 - Münster : Coppenrath
272 neue Heerhaufen vor; aber alle Angriffe der Tapfern wurden von den Oesterreichern zurückgeschlagen; selbst des Königs Brust wurde von einer Kugel gestreift. Erst die Nacht brach den blutigen Kampf ab. Der Kern des preußischen Fußvolkes lag todt oder verwundet auf dem Schlachtfelde, ohne auch nur eine feindliche Schanze mit seinem Blute erobert zu haben. Daun hatte schon einen Boten mit der Siegesnachricht nach Wien abgeschickt. Dennoch wollte der König am anderen Tage mit gefälltem Bajonnete den Kampf erneuern. Während der Nacht saß er in der Kirche des nahen Dorfes Koswig auf den Stufen des Altares und schrieb beim schwachen Scheine einer Lampe Befehle für den morgigen Tag. Mit Sehnsucht er- wartete er den Anbruch desselben, um das Schicksal seines Ge- nerals Ziethen zu erfahren, welchen er mit einem Heerhaufen dem Feinde in den Rücken geschickt hatte. Da plötzlich kommt Ziethen mit einigen Husaren herangesprengt und überrascht seinen König mit dem freudigen Zurufe: „Ew. Majestät, der Feind zieht sich zurück." Ziethen hatte nämlich, fast mit über- menschlicher Anstrengung, des Abends 10 Uhr die Anhöhen von Siptitz endlich erstürmt, wodurch die Stellung der Oester- reicher gebrochen wurde. Daher zog Daun, selbst verwundet, in der Nacht über Torgau nach Dresden. So ward Friedrich mit einem Schlage aus der gefährlichsten Lage gerettet. Er nahm jetzt in und um Leipzig die Winterquartiere, um weiter auf seine Vertheidigung Bedacht zu nehmen. Um diese Zeit starb Friedrich's treuester Bundesgenosse, Georg Ii., König von England. Sein Nachfolger, Georg Iii., erneuerte zwar das Bündniß mit ihm, verweigerte aber alle ferneren Hülfs- gelder. Kcgcbcnheitcn der Jahre 1761 und 1 76 2. — Friedrichs alte Kerntruppen waren bereits in den vielen mör- derischen Schlachten gefallen; sein Heer wurde immer schwächer, seine Hülfsquellen immer erschöpfter. Er konnte den Krieg nur noch vertheidigungsweise führen; große Schlachten fielen des-

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 390

1861 - Münster : Coppenrath
390 alles zerschmetternd, was sich chm nahete. Noch einmal wollte er einen Angriff auf Berlin versuchen, und ließ Ney*), den kühnsten seiner Marschälle, dahin aufbrechen; aber die Preu- ßen unter Bülow und Tauenzien griffen ihn am 6. Septem- der bei Dennewitz, unweit Jüterbogk, an und brachten chm eine große Niederlage bei. Jetzt zogen sich die verbündeten Heere immer enger zu- sammen und suchten Napoleon in den Rücken zu kommen, um ihn von Frankreich abzuschneiden. Das merkte er und zog sich nach Leipzig zurück. Die Verbündeten folgten chm, und die großen Tage der Entscheidung naheten heran. Der Fürst von Schwarzenberg erließ jetzt einen Aufruf an das Bundesheer, mit den Worten: „Die wichtigste Epoche des hei- ligen Kampfes ist erschienen, wackere Krieger! Die entschei- dende Stunde schlägt, bereitet Euch zum Streite! Das Band, welches mächtige Nationen zu einem großen Zwecke vereinigt, wird auf dem Schlachtfelde enger und fester geknüpft. — Russen, Preußen, Oesterreicher! Ihr kämpft für eine Sache, kämpft für die Freiheit Europas, für die Unabhängigkeit Eu- rer Söhne, für die Unsterblichkeit Eurer Namen. — Alle für Einen! Jeder für Alle! Mit diesem erhabenen männlichen Rufe eröffnet den heiligen Kampf, bleibet ihm treu in der entscheidenden Stunde, und der Sieg ist Euer!" Völkerschlacht bei Leipzig (1813). — Ein Reitertreffen bei Libertwolkwitz am 14. Oktober zwischen den Truppen des Königes von Neapel und einem Theile des Schwarzenberg- schen Heeres war gleichsam das Vorspiel zu dem großen Trau- erspiele, welches vier Tage hindurch um und in Leipzig auf- geführt werden sollte. Am 16. begann der Riesenkampf. Mehr als 300,000 Mann Verbündete standen gegen 200,000 Mann Franzosen, und seit 8 Uhr des Morgens donnerten über 1000 Kanonen gegeneinander, so daß die Erde bebte, °) Dieser war der Sohn eines Böttchers zu Saarlouis.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 382

1861 - Münster : Coppenrath
382 nicht zu enden, so lange ein feindlicher Streiter auf Ruß- lands Boden stehe. Napoleon hatte eine Abtheilung seines Heeres unter Oudinot und Macdonald aus die Straße nach Petersburg gegen den russischen Fürsten Wittgenstein geschickt; mit der Hauptmacht ging er selbst gerade auf Moskau, die alte Czarenftadt, los. Die russischen Anführer Barclay de Tolly und Bagration zogen sich kämpfend vor ihm zurück. Nach zweitägigem mörderischem Kampfe bei Smolensk, am 17. und 18. August, erstürmten die Franzosen diese Stadt, nachdem sie größtenteils eine Brandstätte geworden war. Jetzt übernahm der alte Kutusow, der eben siegreich aus dem Türkenkriege zurückgekehrt war, den Oberbefehl über das russische Heer. Auch er zog sich zurück und brannte hinter sich alle Städte und Dörfer nieder, um dem Feinde nur eine Wüste zurückzulassen. An der Moskau, fünfzehn Meilen von der alten Hauptstadt, machte er endlich Halt. Die Ehre des Reiches schien eine Schlacht zu fordern zu ihrer Rettung. Da rief Napoleon frohlockend: „Soldaten, hier ist die Schlacht, die Ihr ersehnt habet. Sie ist nothwendig, denn sie bringt uns Ueberfluß, gute Winterquartiere und sichere Rückkehr nach Frankreich. Benehmt Euch so, daß die Nachwelt von Jedem unter Euch sagen kann: „Auch er war in der großen Schlacht unter den Mauern Moskaus!" Zugleich ließ er das Bild- niß seines Sohnes an der Außenseite seines Zeltes aufhängen, und Offiziere und Soldaten eilten begeistert herbei, die Ge- stalt ihres künftigen Herrschers zu betrachten. Ein anderes Schauspiel bot sich im russischen Lager dar. Die griechische Geistlichkeit erschien in ihren priesterlichen Ge- wändern und zog in feierlicher Prozession durch das Lager. Die Bilder der gefeiertsten Heiligen wurden dem verehrenden Blicke der Truppen vorübergetragen. „Erde und Himmel," sprachen die Priester, „sind durch die Fremdlinge verletzt und zur Rache aufgefordert, und der Tapfere in der Schlacht wird sich unfehlbar die Seligkeit erringen." Die Russen antwor- teten mit einem begeisterten Hurra!

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 142

1861 - Freiburg : Herder
142 Geschichte der neueren Zeit. Preußen, gegen Riga, Schwarzenberg mit 50,000 Mann, meistens Oesterreicher und Sachsen, gegen Podolien wandte. Schon bei dem Einmärsche in Rußland verlor Napoleons Heer viele Mannschaft durch Krankheiten; die zurückweichenden Russen zerstörten die Vorräthe, welche sie nicht fortschaffen konnten, die Bevölkerung der Dörfer flüchtete in die Wälder, so daß sich auf dem langen öden Wege ein banges Vorge- fühl der Anführer und Soldaten bemächtigte. Erst bei Smolensk leistete der russische Feldherr Barklay de Tolly ernsthaften Wider- stand, ließ sich aber zu keiner Hauptschlacht zwingen (17. August). Endlich bei Borodino, unweit Moskau, nahm Kutusow, dem Barklay den Oberbefehl über die russische Armee hatte abtreten müssen, die Schlacht an; sie war furchtbar und wurde von Napoleon nur mit ungeheuren Opfern gewonnen (6. und 7. September). Kutusow wandte sich süd- wärts nach Kaluga, Napoleon zog am 15. in Moskau ein, das aber vom 15.—21. September in Flammen aufging, die auf Anordnung des Gouverneurs , Fürst Ro stop sch in, angelegt wurden. Napoleon hatte wie in seinen Feldzügen gegen Oesterreich und Preußen den Krieg durch einen Stoß gegen das Herz des Feindes entscheiden wollen, der Stoß war ihm gelungen, aber jetzt stand der Sieger inmitten des weiten Rußlands, das ihm keine Hilfsquellen bot wie die deutschen Länder, mehr als 200 Stunden von seiner Operationsbasis Polen ent- fernt, mit einem täglich schwindenden Heere, das dem russischen schon nicht mehr an Zahl gleich war. § 372. Er mußte sich zum Rückzug entschließen (19. Oktober), welcher durch die am 6. November einbrechende Kälte, durch Mangel an Kleidung und Nahrung, endlich durch die verfolgenden Russen dem Reste des Heeres verderblich wurde. An der Be resina, einem Ne- benflüsse des Dniepr, befand sich Napoleon zwischen dem verfolgenden Heere Kutusows und einem andern, das von der türkischen Gränze her- aufgezogen war; dennoch überschritt er mit nur 18,000 kampffertigen Kriegern den Fluß auf zwei eilig hergefiellten Brücken bei Studienka und schlug sich durch, wobei freilich die wehrlose Masse zu Grunde ging oder den Russen in die Hände siel (26.—29. November). Die Flucht ging ohne Ordnung weiter, er selbst eilte voraus (6. December) und war in Frankreich (19. December), ehe nur in Deutschland die entsetzliche Katastrophe in ihrem ganzen Umfange bekannt war. Keine 50,000 Mann erreichten Polen und fanden erst jenseits des Riemens Ruhe, als die erschöpften Russen stille hielten. Neuntes Kapitel. Der Befreiungskrieg. Preußens Erhebung (1813). § 373. Schwarzenberg führte seine Heeresabtheilung fast un- gestört zurück, die preußische dagegen, welche unter General Jork vor Riga mit Auszeichnung gefochten hatte, wurde von den Russen auf
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